Petra Mettke


Autorin


Ikone von Autorin Petra Mettke
Meine Ikone

 

 

Petra Mettke

 

 

Mein Name ist Petra Mettke. Ich möchte nicht gefunden werden. Das banale Leben raubt mir schon zu viel Zeit. Ich schreibe lieber, in jeder Minute, die mir bleibt. Das kommt daher, dass ich träume. Und das, was ich träume, ist druckreif. Leider kann ich es nicht in diesem perfekten Zustand aus meinem Kopf bergen. Nach dem Schreiben ist es nur noch ein mit Fehlern übersäter Versuch, dem perfekten Buch näher zu kommen. Mein Kopf macht leider auch keine Pause, daher ist es nach einem aufgeschrieben Werk wie vorher. Das nächste Buch lässt grüßen. Jedes ist mir wichtig, ich kann keinem widerstehen. Ich widerstand schon mehreren, aber das hinterließ üble Spuren in meiner Seele, die ich nie wieder gut machen kann. Also schreibe ich. So bin ich.

 

Wenn ich mich heute frage, wie konnte es dazu kommen, dass ich so bin, sehe ich drei Entscheidungen, die weiter wirkten, als ich beabsichtigte, vorausdachte und mir vorstellen konnte. Eigentlich sollte ich nur meine persönlichen Unterlagen aussortieren, als ich die vielen literarischen Entwürfe entdeckte und mich davon nicht trennen konnte. Ich entschied 1979, daraus einen Gedichtband zu machen. Von einer eigenen Bibliothek war keine Rede, aber es gab auch nichts, was diesen Trend hätte verhindern können.

 

Einmal die Lust am Schreiben ans Tageslicht befördert, habe ich mir den Luxus geleistet, mich auf kein Genre festzulegen. Ich gab meiner Schreibfreude nach, meine Ideen so abwechslungsreich wie möglich zu verarbeiten, nur das forderte mich heraus. Ich nutzte ohne Bedenken meine Welt im Kopf und gewöhnte mich daran, dass sie niemals stillstand. Doch das Wenige, was davon aufgeschrieben war, verstopfte bereits alle meine Schubladen, wurde 2000 von meiner Schwester Karin Mettke-Schröder zur ersten Ordnung gebracht, die als Frühwerk in den Gedichtband einging, und die Entscheidung darstellte, die zur Gründung unserer ™Gigabuch-Bibliothek führte, um nie wieder den Überblick zu verlieren. An eine Verwaltung von Geschriebenen dachte da noch keiner von uns.

 

Die dritte Entscheidung in meinem Leben fiel ganz früh und musste immer wieder getroffen werden: Ich kann mein Urheberrecht nicht loslassen. Keiner Geschäfte wegen, keinem Anreiz erliegend oder einer Kariere folgend. Egal, was da winkt, es interessiert mich nicht.

 

Ursache ist die Fähigkeit zu Träumen. Leider kann ich niemanden für einen Erfahrungsaustausch finden, dem es auch passiert, dass er Kopfgeburten hinlegt. Dass sich einmal der Spaß am Schreiben zu solchen Leistungen verselbständigen würde, ahnte ich ebenfalls nicht, wodurch ich es nicht verhindert habe. Das Gefühl anders zu sein bestimmt mich und gestaltet die Prinzipien meiner Arbeit als Autorin nachhaltig.

 

Während Autoren die Bühne suchen, um ihre Werke zu präsentieren, lehne ich das rigoros ab und vertraue darauf, dass sich ein Werk von allein durchsetzen kann, wenn es nicht von Gegnern daran gehindert wird. Das Lesen wird irgendwann wieder Normalität werden und das Interesse vorhanden sein, einen Inhalt zu erfahren. Bis dahin kann ich warten, ich muss keine Exemplare verkaufen, die ungelesen als Dekoration enden. Ich schreibe nicht um reich zu werden, sondern um zu inspirieren. Meine Träume reichen alle weit in die Zukunft, also habe ich alle Zeit der Welt.

 

Keine der drei weit reichenden Entscheidungen muss ich bereuen. Sie haben mich durch ein ansonsten recht unwertes Leben geführt und ihm einen Sinn abgerungen. Unsere Bibliothek ist nebenbei bemerkt ein perfektes, familiäres Bindmittel, der Stolz unserer gemeinsamen Anstrengung und ein Beweis dafür, dass geistige Arbeit nachhaltig zur Erfüllung im Leben führen kann, was der Suchtfaktor Anerkennung nicht zu leisten vermag. © PMvonGigabuch