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Meine ungewollten Reisen. Aus meinem Tagebuch 1939-1945 Kriegstagebuch des Sanitäters Paul Krause Stadium: 3/ ISBN 3-923915-43-8 166 Seiten Litblockin-Verlag, Fernwald, 1989 |
1989
Buch |
Paul Krause
Meine ungewollten Reisen.
Aus meinem Tagebuch 1939-1945
Konzeption und Gestaltung der Dokumentation
© Petra Mettke und Karin Mettke-Schröder
ISBN 3-923915-43-8
166 Seiten
Litblockin Verlag, Fernwald, 1989
Die Sanitätskompanie ist eine Kriegseinrichtung. Wie viele Menschenleben durch Sanitäter während des letzten Weltkrieges gerettet oder vernichtet wurden, entzieht sich jeglicher Feststellung. Ein genesener Verwundeter zählte sofort wieder als Soldat und seine Rettung diente allein der Rückführung auf das Schlachtfeld längst verbluteter Ideale. © KMS
Ich bin froh, dass nur zwei Weltkriege meinen Lebensweg bestimmten. Zu einem Pazifisten kann ich mich nicht mehr zählen, denn zehn Lebensjahre Kriegserfahrung raubten mir die Naivität, an eine vorbehaltslose Gutartigkeit der Menschen in ihrer Gesellschaft zu glauben. Welcher Mechanismus zwischen dem Gesellschaftsgeschwür Krieg und dem ausführenden Organ Soldat ist von dem individuell Betroffenen noch beeinflussbar? Zu meinen ungewollten Reisen kam es, als man mich das zweite Mal zum Kriegsdienst einzog. Innerhalb dieser sechs Jahre war ich genau 105 Tage dort, wo ich hingehörte, nämlich zu Haus und 2105 Tage unterwegs in Europa. Von Orleans bis Borodino, von Kopenhagen bis Saloniki brachte mich das Organisationsphänomen Krieg.
Als sich am 26. August 1939 am Gestellungsort alles einfand, was diese Riesenmaschinerie zu einem ferngesteuerten, gefährlichen Instrument machte, packte mich das Entsetzen. Ob Mann oder Pferd, während wir noch friedlich unseren wirklichen Beschäftigungen nachgingen, wurden die Kriegsgeschirre hergestellt, unsere Uniformen genäht. Es war alles längst vorhanden, für jeden. Wo Krieg ist, ist Schuld. Ein persönlicher Umgang mit der Allmacht Krieg wurde und wird niemandem erspart. Ich halte es nicht für richtig, diese Art von Erfahrungen machen zu müssen, denn wer ist schon unendlich belastbar?
Unser Gewissen macht jede Schuld unumkehrbar. Solange die Entschuldigungsparole: Es ist (war) eben Krieg, die eigene Verrohung unterstützt, indem sie in einem Soldaten Platz findet, läuft er Gefahr, außer der anonymen Gesamtschuld eines Lebens nachwirkende Alleinschuld heraufzubeschwören. Die wahren Richter haben wir in uns, (egal ob uns persönliche Anteile am Verbrechen Krieg gerichtlich zugesprochen wurden oder nicht), eine Unschuld kann keiner pachten. © Paul Krause/Seite 5
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Meine ungewollten Reisen. Aus meinem Tagebuch 1939-1945 Kriegstagebuch von Paul Krause Konzeption von Petra Mettke und Karin Mettke-Schröder Stadium: 2/Endlosausdruck 155 Blatt |
1988
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Bei der ersten Generation des Computers gab es zur Erstellung eigener Druckvorlagen nur ein einfaches Textverarbeitungssystem, wo man noch alles manuell setzte und mit Endlospapier auf einem Nadelstreifendrucker ausdruckte. Gegenüber der Schreibmaschine ein Vorsprung, doch bald so veraltet, dass alles wieder und wieder konvertiert werden musste. © KMS
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Tagebuch der San. Komp. 1/187 Kriegstagebuch von 1939-1945 Handschrift von Paul Krause Stadium: 1/Urfassung 52 Seiten |
1987
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Dies ist das Tagebuch des Sanitäters Paul Krause (1899-1996). Er legte es über die Dauer des zweiten Weltkriegs an und hielt fest, was aus seiner Sicht geschah. Anhand der im Kriegstagebuch enthaltenen Fakten erzählte er später seinen Augenzeugenbericht. © KMS