Petra Mettke
In den Tiefen von Raum und Zeit
™Gigabuch Winkelsstein 10
Erzählung
2013
51 Seiten (bislang digitalisiert)
2. Poeta Bella – Bann der Schönheit
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1. Du sollst verlieren, du Schönheit du die Hoffnung auf inneres Glück die Wünsche sollen dich verzehren partu die Leidenschaft mache dich verrückt.
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2. Du sollst wimmern, du Schönheit du deine Begierde brenne wie Qualen vor giftigen Blicken finde keine Ruh‘ die Leidenschaft mache dich verrückt.
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3. Du sollst stolpern, du Schönheit du Über das Leben mit deinem Liebreize Unser Sehnen brandmarke dich immerzu Und zerstöre dich mit unserem Ehrgeiz.
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4. Du sollst hadern, du Schönheit du mit deinem Leben und deinem Schick alles Unglück der Erde martere dich partu das wäre der Gerechtigkeit genialer Trick.
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5. Du sollst schrumpeln, du Schönheit du vor … |
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Der Zeitzonenblues
Das Buch: Omegamann
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Ich möchte mich vorstellen. Mein Name ist nicht konvertierbar, doch du findest ihn in der Codierung in der Adresszeile des Speicherbefehls. Für diese irdische Existenz wählte ich eine Selbstbezeichnung, ich heiße auf Erden der Omegamann.
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Die Eltern, denen ich geboren wurde, nannten mich Pascal. Das geschah 485. Sie gehörten einem zugewanderten Völkergemisch an, die sich als Goten bezeichneten. Meine Sippe siedelte in der Küstennähe zum Westmeer an einem Fluss. Mein Vater war kein Krieger mehr, sondern Händler. Unsere Sippe lebte vom Fischfang und mein Vater zog tagtäglich mit den Packeseln über den Bergkamm, um die Fische einzutauschen.
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Wir Kinder mussten die Esel, Ziegen und Schafe hüten. Die Frauen im Dorf kümmerten sich gemeinsam um den schmalen, fruchtbaren Feldstreifen auf dem anderen Flussufer und die jungen Mütter sorgten für das Essen. Ich hatte noch drei jüngere Schwestern. Sie sollten die Arbeit meiner Mutter erlernen, für mich war vorgesehen, meinen Vater zu begleiten, sobald ich groß genug wäre.
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Ich bemerkte mit 5 Jahren, dass ich anders war. Alle Kinder freuten sich darauf, so alt zu werden, um mit den Eltern zu arbeiten. Sie empfanden es als Ehre, ich nicht. Das blieb auch meinen Eltern nicht verborgen. Meine Mutter ermahnte mich ständig. Eines Tages erklärte sie mir, wenn ich mich weiterhin so auffällig benehmen würde, könnte ich den Schutz der Sippe verlieren. Es sei Tradition, dass man alle Kinder, die sich nicht fügten oder fügen konnten, aus dem Familienverband ausstieß. Betroffen davon waren alle kranken, behinderten oder geistig andersartigen Kinder, egal welcher Grund, man ernährte sie dann nicht mehr. Gleiches traf auch Erwachsene, die nicht mehr mithalten konnten oder seelisch Schaden genommen hatten. Mir wurde an diesem Tag klar, was an einem Winter zuvor geschehen war, wo die Nahrung wieder einmal knapp wurde. Einer der Großväter und ein kleines Mädchen in meiner Sippe traf das Schicksal, dass man sie verhungern ließ. Während der Greis es klanglos hinnahm und bald starb, wimmerte das Kind Tag und Nacht. Eines frostigen Nachts legte man sie vor die Tür, dann endlich war auch sie still. Ich kannte das nicht anders und nahm nie Anstoß an dieser Praxis, um selbst satt zu werden. Ernährung bekam nur, wer dazugehörte. Völlig neu war für mich die Warnung, dass ich auch infrage kommen könnte.