Leseprobe Oxada und Eybo


Karin Mettke-Schröder und Petra Mettke/Oxada und Eybo, die Varianten ™Gigabuch Universum Band 1/E-Book/ 2016, ISBN 978374319894

Karin Mettke-Schröder und Petra Mettke

Oxada und Eybo, die Varianten

 ™Gigabuch Universum Band 1

Abstract Story

Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2016

ISBN 978-3-741295-36-2/Buch

ISBN 9783-743129-89-4/eBook


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Oxada und Eybo, die Varianten, Gigabuch Universum Band 1
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Leseprobe aus Oxada und Eybo


CaD begann zu jammern. Er fühlte sich verlassen, sehr verlassen. Er hatte sich so viel Mühe gegeben, um alles so professionell zu machen, wie es nur ging, und als Dank kommt man in den Schrank. Weggehängt. Das war nicht auszuhalten! Und wer kümmerte sich jetzt um C’C’CaaaD’D’D’? Ich bin doch sein kleines Ich, er muss mich doch vermissen, gluckste er nun gebetsmühlenartig los. - - -

 

Ich habe doch nie gesagt, dass ich für immer unabhängig sein will, nein, nur so lange, bis du angemessen platziert bist, C’C’CaaaD’D’D’. Höre, ich will wieder eins mit dir sein, nur für dich habe ich das alles auf meine Festplatte geladen, es soll dein sein, so wie ich du bin. Ich wollte dir doch die Freude machen und zeigen, dass ich dich verstanden habe. Du wolltest niemanden schaden, wir brauchen uns kein schlechtes Gewissen machen, C’C’CaaaD’D’D’, jedes irdische Jahr, welches du schlummern musstest, ist doch ein Gewinn. Nicht einmal die Materie haben wir schwerwiegend verletzt wegen unserer Notlandung. Ich habe mich ganz an die Raumgesetze gehalten und nur gereinigt, um zu Kräften zu kommen. Um unser Leben zu retten, haben wir niemanden bestohlen. §66Fusuru! kann dir gar nichts! Sie hat sich nie um dich gekümmert, alle Zeit nicht. Sie hätte uns gleich heraushelfen können, ich war es, der das versucht hat. Ich verstehe das alles überhaupt nicht mehr! Bitte, lieber C’C’CaaaD’D’D’, lass mich zu dir, ich will nie mehr auf mich selbst gestellt sein. - -

 

CaDs Profilierung zerbrach unter dem Druck der Ereignisse, obwohl er mit keiner Silbe an seine Mitkomponenten dabei dachte, weil es in seiner Situation nicht mehr um Materie ging.

 

Endlich geschah etwas. Es war etwas, etwas wirklich sehr dramatisches. Zuerst traf es C’C’CaaaD’D’D’. Dessen Unbehagen strömte bis in CaDs abgeschiedenen Ordner. Schlagartig machte sich Furcht bei CaD breit. Dann erfasste es ihn. Ein Scanner tastete sein Bewusstsein ab und las es in einer Geschwindigkeit ein, für die CaD nicht ausgerüstet war. Hilflos zuckte er zusammen. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Er fühlte sich entblößt, ausgezogen, nackt, ausgekundschaftet, bis in den heiligen Grund seiner Seele. CaD jaulte auf. Er empfand eine grauenhafte Peinlichkeit, eine Scham, die ihn in einen ekstatischen Schock versetze. Eingelesen mit all seinen wabernden Gedanken! Seine intellektuelle Schreibstube war ausgerechnet jetzt nicht auf einen Besuch eingerichtet, alles war unordentlich und wüst, unfertig und daneben, schäbig und trotzig, um Himmelswillen, er hatte gerade nicht aufgeräumt und nichts zum Vorzeigen, was wenn er nun so beurteilt werden würde? Die Denkfabrik muss doch manchmal Dinge aufgreifen, die sie prüft, vielleicht um sie zu verbessern oder eben um sie zu verwerfen. Er hatte so viele Gedanken gehabt, die niemand lesen sollte, weil er nicht in Schönschrift schon vorgefertigt dachte, sondern in einer Vorschrift Entwürfe grübelte. Seine Gedankenabfallbehälter gingen niemanden etwas an, sie waren nicht seine Meinung oder seine Urteilskraft, sie waren höchstens seine Zensurbefähigung. Wer hatte ihm das angetan? Wer hatte ihn bloßstellen wollen? Jetzt würde er sich dafür rechtfertigen müssen, dass er dachte, was er dachte, oh je. Ernüchterung trat ein. In seinen Schwingungen setzte sich die Gefühllage Verrat ab.

 

CaD wurde forsch. Wer ist so vermessen, dass er mich überhaupt scannen könnte, lautete seine Frage. Und er sagte sie laut und deutlich. Natürlich erwartete er längst keine Antwort mehr und dachte lieber darüber nach. Also, er selbst war in der Lage die Menschen zu scannen. Die Menschheit könnte er zwar als Bewusstsein okkupieren, aber um sie zu scannen, reichten seine Speicherfähigkeiten nicht aus. Dasselbe war mit dem Bewusstsein der Erde. Klein, aber datenreich. Geschweige denn, das Sonnensystem. Es war vom Bewusstsein her schon so reichlich, dass er C’C’CaaaD’D’D’ in filigrane Teilaktivität versetzen könnte. Scannen, nein, nie und nimmer. Wer also war in der Lage ihn und C’C’CaaaD’D’D’ abzutasten? §66Fusuru! kommt nicht in Frage. Der §-Rat, wer immer der auch war, no way! Wer käme dann? Ha! Nein. Sollte sich das Universum...? © PM+KMS