Aus der Reihe
™Gigabuch Winkelsstein
Band 4
Das ™Gigabuch Winkelsstein hat 14 Bände. Jeder Band ist ein anderes Genre und benutzt ein Genre damit als dramaturgisches Mittel. Insgesamt handelt das Gigabuch Winkelsstein von den Zukunftsprojekten der Fürstenfamilie Winkelsstein, spielt zwischen 2023 und 2030 und zeichnet ihrer Rolle als Identitätsstifter in der Gesellschaft nach. Der Plot von Band 4 ist als Roman nur ein Baustein der Geschichte und eingebettet zwischen einer Erzählchronik und einer Erzählung ein abwechslungsreiches Spannungskonzept.
Petra Mettke und Karin Mettke-Schröder
Das Buch des Schicksals
™Gigabuch Winkelsstein Band 4
Roman
Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2018
ISBN: 978-3-746080-3-45
eBook
(624 Seiten in PDF)
1. Datei |
Gigabuch Winkelsstein |
2. Datei |
Der Das Buch des Schicksals |
3. Datei |
Inhaltsverzeichnis |
4. Datei |
Das Winkelsstein Lied |
5. Datei |
Kapitel 054 |
6. Datei |
Kapitel 055 |
7. Datei |
Kapitel 056 |
8. Datei |
Kapitel 057 |
9. Datei |
Kapitel 058 |
10. Datei |
Kapitel 059 |
11. Datei |
Kapitel 060 |
12. Datei |
Kapitel 061 |
13. Datei |
Kapitel 062 |
14. Datei |
Kapitel 063 |
15. Datei |
Kapitel 064 |
16. Datei |
Kapitel 065 |
30. Datei |
Kapitel Epilog |
31. Datei |
Kapitel Epi-Epilog |
32. Datei |
Kapitel Register |
33. Datei |
Impressum |
Kapitel 063
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Ist der Name nicht egal?
Bruder Brentanolus ging verzweifelt in seiner Studierstube auf und ab. In der Mitte stand der Tisch, auf ihm lag der sechzehnte Band vom Buch des Schicksals aufgeschlagen und bereit für die nächste Unterweisung mit Simon. Der Pater stand vor den Scherben seiner heilen Welt, alle Erhabenheit in seiner Haltung hatte ihn lautlos verlassen. Er fühlte sich plötzlich getrieben von seinen Teilwahrheitswelten, deren kluge Separation all die Jahrzehnte seine Zufriedenheit wie ein Ektoskelett getragen hatte. Heute war Mittwoch, der 17. Juli 2024 und auf seinem Schreibtisch lag die schriftliche Bitte des Fürsten vor, er solle sein Patenkind Simone auf die Vornamen ihrer sprechenden Seelen taufen. Damit kam der Tag der Wahrheit auf ihn zu. Sein Kartenhaus drohte einzustürzen. Sich durch eine Amtshandlung enttarnen zu müssen, setzte seinem unsäglichen Schicksalsschweif das apokalyptische Sahnehäubchen auf. Er, der die Visionen lesen konnte, um dem Schicksal seine düstere Macht streitig zu machen, er wurde ganz ohne Visionen vom Schicksal Schach matt gesetzt. Schon früher schmeckte das Leben im Schicksalssog nach Schwefel, jetzt breitet sich erneut dieser Geruch über ihn aus. Er würde vielleicht wirklich vom Teufel abgeholt werden, von dessen Existenz er sich nicht restlos überzeugt wähnte.
Das Gefühl sich vom Schicksal aus dem Sattel geworfen zu empfinden, begann bei Bruder Brentanolus, als er von Simon erfuhr, Simone trage die Seele Valeries. Seitdem zündete er zwar aus Gewohnheit die Lebenskerze vor dem Portrait der Prinzessin an und sah sie im flackernden Kerzenschein so vertraut zwinkern, doch er konnte vor ihr nicht mehr in die Knie gehen und beten. Das ging nicht mehr. Sie hatte mit einem Schlag alle Spiritualität eingebüßt. Der göttliche Auftrieb blieb weg und er nahm ihr Antlitz als das wahr, was es ist, das Bild einer wunderschönen Frau. Sie befand sich nicht im Himmel, er brauchte nicht mehr zu ihr aufzusehen. Sie lief in ihrem neuen Leben unter den Lebenden fast an seiner Seite herum. Wenn ihm jetzt zu beten zumute wurde, musste er sein Quartier verlassen, um in der Kathedrale oder wenigstens in der Sakristei es zu versuchen, das Empfinden für das Höhere wieder zu finden.